Gegenwärtig ist die Bild, die auflagenstärkste Zeitung der deutschen Presse. Die erste Ausgabe erscheint im Jahr 1952. Dem Axel Springer Verlag wird häufig unterstellt, voreingenommen zu sein. Die leitende Kritik kommt darüber auf, dass wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. In jedem Fall wirkt sich, die Art und Weise der Darstellung, maßgeblich darauf aus, wie die öffentliche Meinung gebildet wird.
Der Skandal macht Schlagzeile
Auch die Presse kann sich dem Druck der wachsenden Konkurrenz kaum entziehen. Die weitere Existenz ist nur zu sichern, wenn die Aufmerksamkeit erregt wird. Es gilt, den Leser direkt anzusprechen. Mit der Betroffenheit ergibt sich der Vorteil.
Das andere Ende der Welt geht nicht so viel an. Vorrangig ist der persönliche Bezug. Im eindeutigen Widerspruch dazu, was selbst als wahr und richtig empfunden wird, steht der Skandal. Die Schlagzeile erklärt den Bruch mit der Norm. Der Einzelfall lässt sich ausschlachten. Über die künstliche Inszenierung kommt der Eindruck auf, dass der Mord an der Oma allgegenwärtig ist.
Die Kinder wollen sich die Lebensversicherung holen. Gerade, die ältere Generation greift zu. Das Bild der verachtenswerten Täter stellt die Titelseite zur Schau. Die äußere Erscheinung ist trügerisch. In dick gedruckten Buchstaben wird enthüllt, was wirklich hinter der Fassade steckt. Niemand hätte das gedacht!
Öffentliche Meinung
Die Höhe der Auflage entscheidet über den Gewinn. Kritische Stimmen verweisen darauf, dass keine politische Bildung ausgeht. Die Perspektive bleibt eingeschränkt. Vorrangig ist der lokale Skandal. Was in der Welt passiert, hat das Nachsehen.
Oder muss halt schon allgegenwärtig sein. Die wachsende Anzahl von Flüchtlingen wird mit der Angst vor dem kulturellen Übergriff in Verbindung gebracht. Welche Lebensbedingungen zur Einreise geführt haben, entspricht nicht der persönlichen Betroffenheit.
Macht Bild wirklich dumm und scheut den Blick über den Tellerrand? Tatsächlich wirkt sich die öffentliche Meinung stabilisierend aus. Die Orientierung fällt eindeutig der Mehrheit zu. Das normwidrige Verhalten schürt den Zusammenhalt. Es ist bewusst, wer dazu gehört!
Der Einzelfall hat Sinn
Der Diskurs kommt mit dem Einzelfall auf. Die Inszenierung des Skandals lässt keine Identifikation zu. Die Mehrheit schreibt den leitenden Sinn anders zu. Es kann sich in persönlicher Hinsicht abgegrenzt werden. Die Schlagzeile „Deutschlands frechster Hartz IV Empfänger“ zeigt auf, wie die gesellschaftliche Anerkennung zu erreichen ist.
So nicht! Tatsächlich hat der demografische Wandel dazu geführt, dass sich die Lage des Arbeitsmarkts verbessert hat. Ein Großteil der ehemaligen Babyboomer geht aktuell in Rente. Wie sind diejenigen zu mobilisieren, die jahrelang ausgeschieden sind? Bild wirkt sich stabilisierend aus!