Der Entstehung der Zeitung, wie wir sie heute kennen, gehen zwei wichtige Entwicklungen voraus: die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg 1438 und die Gründung von regelmäßig erscheinenden Publikationen Anfang des 17. Jahrhunderts. Die ersten gedruckten Publikationen waren nicht nur Bücher, sondern vor allem auch viel kleinere Formate wie Broschüren, Flugblätter, Plakate und kurze Nachrichtenblätter, die auch schon Zeitungen genannt wurden. Sie beschränkten sich oft auf nur wenige Seiten und wurden in Buchhandlungen oder als Zugabe zu anderen Gütern verkauft.
Auftreten der ersten Zeitungen im heutigen Sinn
Die ersten monatlich oder wöchentlich erscheinenden Publikationen traten im 16. Jahrhundert auf. Sie bedienten einen wachsenden Informationsdurst des aufstrebenden Bürgertums dieser Zeit. Als allererste Zeitung der Welt wird vom Weltverband der Zeitungen dabei die Publikation „Relation“ anerkannt. Vollständig hieß die Zeitung „Relation aller Fürnemmen und gedenckwürdigen Historien“ und wurde erstmals 1605 durch Johann Carolus in Straßburg veröffentlicht.
Wenige Jahre später erschienen schon weitere andere Publikationen in Deutsch, Französisch, Englisch und Niederländisch. Doch erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden die großen Zeitungen wie wir sie heute noch kennen: die Times, das Journal de Paris etc. und der professionelle Beruf des Journalisten entstand in dieser Zeit. Ihre Blütezeit erlebten die Zeitungen aber erst im 19. Jahrhundert
Das goldene Zeitalter der Zeitungen
Eine technische Bedingung für das Massenmedium, das die Zeitungen bis heute sind, war Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks. Um jedoch ein Massenmedium zu werden, musste die Zeitung mit neuen Produktionsmitteln produziert werden. Die industrielle Revolution brachte diese Mittel hervor. Zwar gab es schon zuvor den Journalisten als Beruf, aber Agenturen, die sich um Nachrichten kümmerten.
Redaktionen, die die Informationen und Artikel aufbereiteten und illustrierten bildet sich im frühen 19. Jahrhundert immer professioneller aus. Zeitungen wurden immer beliebter und das Medium hatte durch Radio und Fernsehen noch keine vergleichbare Konkurrenz. Vereinzelt gab es schon in manchen Regionen regionale Zeitungen. Ein flächendeckendes Netz aus regionalen Zeitungen trat erst im 19. Jahrhundert auf. Doch im 19. Jahrhundert hatte die Presse vor allem in Mitteleuropa stark mit Zensur zu kämpfen. Erst in England und Frankreich, wo sich das liberale Bürgertum früh gegen das ancien régime durchsetzte, wurden Meinungs- und Pressefreiheit in die Verfassung bzw. in die Grundrechte mit aufgenommen.
Die Zeitung inmitten neuer Massenmedien
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts trat ein weiteres Massenmedium auf: das Radio. Dennoch blieb die Zeitung ein sehr wichtiges Phänomen. Vor allem da Radio und Fernsehen bis heute stark staatlich bzw. öffentlich-rechtlich geprägte Medien geblieben sind.
Zusammen mit dem Lichtspiel bzw. Kino und später auch dem Fernsehen ist die Zeitung also weiterhin ein wichtiges Medium im folgenden 20. Jahrhundert geblieben. Die Auflagen der Zeitungen stiegen insgesamt auch bis in die 90er Jahre kontinuierlich weiter. Die Konkurrenz der anderen Massenmedien konnte dem Aufstieg der Zeitung also wenig anhaben.
Krise der Zeitungen: das digitale Zeitalter
Schon Mitte der 90er Jahre zeichneten sich erstmals starke Rückläufe bei vielen Zeitungen ab. Obwohl das Internet und der Computer für den privaten Gebrauch noch in Kinderschuhen steckte. Doch seit der Jahrtausendwende sind die Nachfrage nach vielen Zeitungen so stark rückläufig, dass die Existenz vieler Zeitungen bedroht ist oder bereits zu ihrer Auflösung geführt hat.
Viele Zeitungen rüsten daher um und sind nur noch online verfügbar. Das Internet macht den Zugang und die Vervielfältigung und Weiterleitung von Nachrichten und Informationen so günstig und effektiv, dass viele Menschen keinen Bedarf mehr für Zeitungen haben. In der Presse selbst wird dieses Phänomen als Zeitungssterben besprochen.